China geht gegen Erbguteingriffe vor

Die chinesische Regierung hat harte Strafen gegen Wissenschafter angekündigt, die Änderungen am Erbgut von Babys vornehmen. Ein neues Regelwerk stuft solche Genmanipulationen als «hohes Risiko» ein und sieht Geldstrafen vor. Diese sollen bis 100’000 Yuan (rund 15’000 Franken) betragen. Forscher, die «illegale Einkommen» für ihre Studien erhalten, müssen mit Strafen von bis zu zwanzigfacher Höhe der Bezüge rechnen. Zudem droht ein lebenslanges Berufsverbot.

Die Regierung in Peking reagierte damit auf die Geburt der weltweit ersten Designerbabys in China im November. Der Wissenschafter He Jiankui hatte deren Genmaterial zuvor verändert und damit international scharfe Kritik ausgelöst. Bisher waren derartige Eingriffe in China zwar verboten, allerdings standen auf Verstösse keine Strafen.

Der mittlerweile beurlaubte Universitätsprofessor hatte bei seinen Experimenten die DNA der Babys laut eigenen Angaben so verändert, dass die Kinder vor einer HIV-Infektion geschützt sein sollen. Insgesamt acht Paare nahmen an den Versuchen teil. Konkret manipulierte He das Gen CCR5 in den Embryos, was laut einer amerikanischen Studie auch Folgen für die kognitiven Leistungen der Designerbabys haben könnte. Durch den Eingriff könne sich die Gedächtnisleistung bei Menschen deutlich verbessern, sagte der Neurobiologe Alcino Silva, der die Untersuchung der University of California leitete. (afp)

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