Fetozid in der Schweiz

In Dänemark und Island werden als Folge der vorgeburtlichen Selektion kaum noch Babys mit Down-Syndrom geboren. Wenn bei einem Ungeborenen Trisomie 21 diagnostiziert wird, wird es häufig abgetrieben, selbst in fortgeschrittenen Stadien der Schwangerschaft. Eine ähnliche Entwicklung gibt es hierzulande. In der Schweiz gab es 2020 gut 500 solche Spätabtreibungen.

Das Recht erlaubt Abtreibungen nach der zwölften Schwangerschaftswoche nur, wenn die Schwangere sonst der Gefahr einer «schwerwiegenden körperlichen Schädigung» oder einer «schweren seelischen Notlage» ausgesetzt ist. Da das Kind zu diesem Zeitpunkt schon zu gross ist für die übliche Absaugmethode, erhalten Frauen bei Spätabtreibungen meist hormonbasierte Medikamente, die zunächst die Versorgung des Ungeborenen unterbinden und dann Wehen auslösen um zu einer Frühgeburt zu führen. Um zu verhindern, dass gerade bei einer weiter fortgeschrittenen Schwangerschaft die Kinder lebend geboren werden, setzt man oft zusätzlich auf den sog. Fetozid. Dabei wird dem Kind eine Kaliumchloridlösung ins Herz injiziert, was einen Herzstillstand auslöst. Genaue Zahlen liegen hierzu nicht vor. 

(NeSp)

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