Nationalrätin Marianne Streiff (EVP/BE) kritisiert mit einer dringlichen Anfrage an den Bundesrat die aktuelle Organentnahme nach Herz-Kreislauf-Stillstand. Die Wartefrist vom Stillstand bis zur Organentnahme (No-Touch-Time) wurde im November 2017 in der Schweiz ohne öffentliche Debatte von zehn auf fünf Minuten reduziert. Streiff verweist auf namhafte Neurologen, welche sogar die alte Wartefrist als unzureichend erachten. Erst durch die Massnahmen für die Organentnahme trete beim Herz-Kreislauf-Stillstand der Hirntod ein, was dem Gesetz widerspreche.
Die Nationalrätin stellt dem Bundesrat deshalb die Frage, ob er bereit sei, diese Organentnahmen zu sistieren und die geltenden Richtlinien einer Überprüfung durch Neurologen, Intensivmediziner und Juristen zu unterziehen. Diese müssten von der Transplantationsmedizin unabhängig sein. Die Richtlinien wurden von der Schweizerischen Akademie der medizinischen Wissenschaften SAMW formuliert und von Bundesrat für verbindlich erklärt. (idea)