Missbräuche in der Embryonenforschung

Neue Vorgaben zur Embryonenforschung werfen weitreichende ethische Fragen auf. Von der Öffentlichkeit fast unbemerkt hat die Internationale Gesellschaft für Stammzellforschung (ISSCR) Ende Mai ihre Richtlinien geändert. Bisher galt für Forschende auf diesem Gebiet ein weltweites Verbot, menschliche Embryonen im Labor länger als 14 Tage reifen zu lassen. Neu darf diese Grenze in ausgewählten Fällen überschritten werden. Damit wächst die Gefahr, dass Embryonen zu Forschungszwecken gezielt gezüchtet werden, was bisher verboten ist.

Noch weiss man nur wenig, was in der dritten Woche der menschlichen Entwicklung genau geschieht. Die Forscher wollen nun diesen Zeitraum näher untersuchen. Sie arbeiten dabei mit Embryonen, die bei In-vitro-Fertilisationen (IVF) «übrigbleiben». Auch in der Schweiz gibt es davon jedes Jahr sehr viele. Sie werden, wenn die IVF-Behandlungen abgeschlossen sind, vernichtet. Allein im Jahr 2019 waren dies 12’500 Embryonen.

(TA)

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