Der Bund soll mit einer breit angelegten Kampagne auf «Sexismus in der Schweiz» aufmerksam machen. Der Nationalrat hat hierzu mit 100 zu 82 Stimmen bei vier Enthaltungen eine Motion von Nationalrätin Regula Rytz (Grüne/BE) angenommen. Im Kampf gegen die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern sehe man, dass die Ursache noch nicht überwundene Stereotype seien, meinte Rytz. «Stereotype Rollenbilder, die nicht sehen, dass Männer und Frauen dieselben Eigenschaften und Fähigkeiten haben.» Mit einer Kampagne in Schulen, Wirtschaft und Bildung sollen diese Stereotype aufgebrochen werden. Bundesrat Alain Berset (SP/FR) empfahl wie zu erwarten, die Motion anzunehmen. Der Bundesrat werde mit Akteuren aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft, Bildung und Kultur eine solche Kampagne umsetzen.
Barbara Steinemann (SVP/ZH) wehrte sich gegen den militanten Feminismus. Die «humorlose Geschlechterdebatte» gehe auf die Nerven. Eine solche Kampagne werde im Gegenteil die Frau als Sonderwesen zementieren. Die Zeiten seien vorbei, in denen Frauen in einem Patriarchat gefangen, von der Politik ausgeschlossen und auf die Erlaubnisse und Entscheide der Männer angewiesen gewesen seien. Die Vorlage geht nun in den Ständerat. (sda)