Der Kita-Verband Kibesuisse ist eine effiziente Lobby. Als der Bundesrat 2018 die Finanzhilfen für neue Betreuungsplätze abschaffen wollte, widersetzten sich auf Drängen von Kibesuisse National- und Ständerat. Das theoretisch befristete Krippen-«Impuls»programm wurde daraufhin ein drittes Mal verlängert.
Das Coronavirus bietet nun Gelegenheit zum erneuten Abkassieren. Zwar sind die Löhne der Kita-Angestellten dank Kurzarbeit bereits staatlich abgesichert und die Krippen können – wie andere KMUs auch – vom Bund verbürgte Bankkredite beanspruchen. Doch dies genügt der Branche nicht, sie will zusätzliche Gelder.
Bereits anfangs April erwog der Bundesrat, Kindertagesstätten mit 600 Mio. Franken (je hälftig Bund und Kantone) zu unterstützen, verwarf dies dann jedoch, weil die Krippen nicht – wie etwa die Banken oder die Energieversorgung – systemrelevant seien. Jetzt soll aber das Parlament der Kita-Geldschwemme einmal mehr zu neuem Schub verhelfen. Den Krippen sollen Ausfallentschädigungen bezahlt werden und Eltern, die ihre Kinder daheim betreuen, sollen die Monatsbeiträge erlassen werden. Das Nachsehen haben wieder einmal die Eltern, die ihre Kinder regulär selbst betreuen.
(NZZ/TA)