Ende der chinesischen Grossfamilie

Der demografische Wandel trifft China hart. Während für eine Erneuerung der Generationen durchschnittlich 2,1 Kinder pro Frau nötig wären, waren es 2022 in China nur 1,18. 1979 führte die Regierung zur Bevölkerungskontrolle eine strenge 1-Kind-Politik ein. Seit 2021 erlaubt Peking zwar wieder bis zu drei Kinder pro Frau, aber der Babyboom bleibt aus. Mehr Kinder können sich selbst gut situierte Familien oft nicht leisten. Die Folgen sind verhängnisvoll, denn 90% der älteren Chinesen werden zu Hause betreut. Lediglich 3% gehen ins Altersheim. Die chinesische Gesellschaft verachtet Familien, die ihre Grosseltern nicht zu Hause alt werden lassen. Auch die Schweiz leidet unter einer sinkenden Kinderzahl. 2022 kamen im Durchschnitt pro Frau noch 1,39 Kinder zur Welt – und dies zum grossen Teil auch nur aufgrund der ausländischen Wohnbevölkerung. 1964 lag die durchschnittliche Anzahl Kinder pro Frau noch bei 2,7.

(dpa)

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