Die Anbieter von Internet-Pornografie haben die Weisung des Bundesrates, während der Coronakrise zu Hause zu bleiben, dafür genutzt, ursprünglich kostenpflichtige Angebote gratis ins Netz zu stellen. Vor allem das Internetportal «Pornhub» machte auf diese Weise selbst harte Pornografie für Minderjährige ohne weiteres zugänglich.
Nur drängen Parlamentarier von links bis rechts auf einen besseren Schutz Minderjähriger vor solchen Websites. Im Gesetz sei die Verbreitung von Pornografie an unter 16-Jährige verboten, doch werde dies schlicht nicht umgesetzt, meint EVP-Nationalrat Nik Gugger. Er reichte deshalb am 6. Mai eine Motion «Unter 16-Jährige wirksam vor pornografischen Inhalten auf dem Internet schützen» ein. Der Vorstoss fand Unterstützung über die Parteigrenzen hinweg – etwa bei SVP-Präsident Albert Rösti und beim Grünen-Fraktionschef Balthasar Glättli. Eine Altersprüfung sei via Krankenkassennummer, Kreditkarte oder ID problemlos möglich. Die Betreiber solcher Seiten müssten dies einführen und der Bund müsse es kontrollieren, betonte Glättli. (TA)