Unter dem Motto «Danke dass ich leben darf!» fand am 14. September in Zürich der 10. «Marsch fürs Läbe» statt. Im Mittelpunkt standen dabei Kinder mit Down-Syndrom.
Obwohl es der grün-sozialistische Stadtrat mit allen Mitteln zu verhindern versuchte hatte, zogen am 14. September rund 1’200 friedliche Lebensschützer unter grossem Polizeischutz durch Zürich. Während andere Manifestationen wie der jährliche Homoumzug «Gay/Lesbian-Pride» an bester Lage in der Zürcher Innenstadt und gar mit finanzieller Unterstützung der öffentlichen Hand (Zürich Tourismus, Zürcher Kantonalbank) durchgeführt werden, versuchte die Stadtregierung den «Marsch fürs Läbe» als reine Standortveranstaltung auf den abgelegenen Turbinenplatz zu verbannen.
Gang vors Verwaltungsgericht
Erst erfolgreiche Beschwerden ans Statthalteramt und ans Verwaltungsgericht brachten den Durchbruch und ermöglichten einen Umzug. Zu Recht argumentierte der Statthalter, dass «gestützt auf die Meinungs- und Versammlungsfreiheit grundsätzlich ein bedingter Anspruch für Kundgebungen mit Appellwirkung auf öffentlichem Grund» bestehe. Die Behörden seien verpflichtet, durch ausreichenden Polizeischutz dafür zu sorgen, dass «öffentliche Kundgebungen tatsächlich stattfinden können und nicht durch gegnerische Kreise gestört oder verhindert werden».
Nach dem Treffen auf dem Turbinenplatz mit Ansprachen und Grussworten zog der «Marsch fürs Läbe» rund eine Stunde durch Zürich (Kreis 5). Teilweise massiv gestört durch gewalttätige Linksextremisten blieb der Umzug mit vielen Transparenten und Plakaten ein würdevoller Anlass. Musikalisch umrahmt wurde die Versammlung von Sybille Böhlen und Band. Den einstündigen Marsch durch die Strassen Zürichs begleitete zudem die Jubeltrubel-Brassband.
Gewaltige Abtreibungszahlen
Vergangenes Jahr wurden in der Schweiz 10’457 Schwangerschaftsabbrüche gezählt. Auf 1’000 Geburten kommen 117 Abtreibungen – eine enorme Zahl. Noch dramatischer ist es bei den Kindern mit Down-Syndrom: Bis zu 90% der Kinder mit Trisomie 21 werden mittlerweile vorgeburtlich selektioniert und liquidiert. Zu Recht erklärte Bischof Peter Bürcher, Apostolischer Administrator des Bistums Chur, in seiner Grussbotschaft: «Heute stehen wir zusammen, um die Menschen mit Down-Syndrom nicht alleine zu lassen, sondern sie und ihr Leben in den Mittelpunkt unserer Aufmerksamkeit zu stellen. Wir wollen diejenigen von ihnen, die unter uns leben, bestärken. Wir sagen euch und der ganzen Schweiz: Euer Leben ist wertvoll.»
Der Bischof verurteilte die Selektion von Kindern mit Trisomie und forderte: «Sie muss aufhören, weil sie ein grosses Unrecht ist und viele Gewissen schwer belastet.»
Fliessende Übergänge
Bereits im Vorfeld der Veranstaltung hatten Linkautonome gedroht, die «Fundi-Faschos von der Strasse zu fegen». Obwohl der «Marsch fürs Läbe» von der Polizei effizient geschützt wurde, blieben schliesslich Trümmer und brennende Container vom Auftritt der Linksextremisten übrig.
Erstaunlich war aber nicht nur das Wüten der Linksextremen, sondern vor allem die Haltung der Zürcher Politik. Die Stadtzürcher Sicherheitsdirektorin Karin Rykart (Grüne) zeigte bereits im Vorfeld mehr Verständnis für linksextreme Krawallanten, als für die Meinungsäusserungsfreiheit friedlicher Lebensrechtsschützer, und konnte nur auf dem Rechtsweg in die Schranken gewiesen werden.
Die Jusos führten gleich selbst eine – vom Stadtrat natürlich umgehend bewilligte – Manifestation durch und solidarisierten sich mit den «Linksautonomen». Die Zürcher Juso-Präsidentin Anna Luna Frauchiger hielt explizit auch den gewaltsamen Protest für legitim: «Es kann nicht sein, dass christliche Fundamentalisten in Zürich ihre Hetze verbreiten können», erklärte sie auf ihrer Juso-Homepage. Was die Organisatorinnen und Organisatoren des «Marsch fürs Läbe» forderten, sei «keine Meinung» – folglich auch keine Meinungsäusserungsfreiheit. Und im Zürcher Parlament wurden von linker Seite Vorwürfe laut, die Polizei sei zu rabiat gegen die Krawallanten vorgegangen. Nicola Siegrist (SP/ZH) kritisierte dabei die «mittelalterlichen und perfid frauenfeindlichen Meinungen der Abtreibungsgegner».
Hasskampagne der Medien
Interessant war auch die Rolle der Medien. In der NZZ las man erstaunt aus der Feder des jungen Redaktors Daniel Fritsche: «Was harmlos wirkt, ist in der rot-grünen Stadt Zürich eine Provokation sondergleichen. Die Minderheitsmeinung der Abtreibungsgegner aus christlichen und rechtskonservativen Kreisen wird als Angriff auf die Selbstbestimmung der Frau und die offene Gesellschaft angesehen.»
Und im Tages Anzeiger startete Michael Meier am 12. September über mehrere Seiten hinweg eine Schmierenkampagne gegen den Chocolatier Jürg Läderach. So fragte Meier: «Warum engagiert sich Läderach als Lebensschützer? Wird er am Samstag in Zürich auch demonstrieren, wo er besonders viele Filialen hat?» Die Fragestellung konnte nicht anders denn als perfider Aufruf an die Krawallanten verstanden werden, diesen Läderach-Filialen einen «Besuch» abzustatten. Kein Wunder kam es in der Folge denn auch zu einem Buttersäure-Anschlag auf ein Läderach-Geschäft.
Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen
Trotz der Einschüchterung durch die Mainstream-Medien und Aufrufen zu Hass und Gewalt dürfen wir uns als Lebensrechtsbefürworter nicht entmutigen lassen. Das menschliche Leben ist zu wichtig, als dass wir den Entscheid darüber einem Filz von gleichgeschalteten Politikern, Medien und Linksextremen überlassen dürften.
Mehrfach wurde am 14. September daran erinnert, was in der Präambel der Schweizer Bundesverfassung steht: «Die Stärke des Volkes misst sich am Wohl der Schwachen.» Der «Marsch fürs Läbe» 2019 hat den Schwächsten des Schweizer Volkes einmal mehr eine Stimme verliehen. Bleibt zu hoffen, dass diese von möglichst vielen wahrgenommen wird.
Celsa Brunner