2019 wurden laut Oberjugendanwaltschaft Zürich 857 Jugendliche wegen eines Gewaltdelikts verzeigt. Das waren 225 Minderjährige mehr als 2018 (632) – eine Zunahme von 36%. Nach dem Höhepunkt 2009 ging die Zahl jugendlicher Straftäter jahrelang zurück. Doch seit vier Jahren steigen die Fallzahlen wieder.
Die Jugendgewalt richtet sich primär gegen andere Jugendliche. In vielen Fällen kennen sich Täter und Opfer nicht einmal. Die Hälfte aller Gewalttaten fand zudem in Gruppen statt. Vor allem ältere und bereits vorbestrafte Jugendliche gehörten zu den Tätern. Der Leitende Oberjugendanwalt Marcel Riesen-Kupper sagt: «Uns beunruhigen die Gewaltexzesse. Die Brutalität hat stark zugenommen.» Fusstritte gegen den Kopf und Messerstechereien seien keine Seltenheit.
Doch nicht nur die Gewaltdelikte nahmen zu. Insgesamt eröffneten die Zürcher Jugendanwaltschaften 2019 gegen 5’027 Jugendliche ein Strafverfahren, d.h. ein Plus von 5% im Vorjahresvergleich. Damit bewegt sich die Jugendkriminalität wieder auf dem Niveau des Spitzenjahres 2009. (sda)