In Teilen der Öffentlichkeit unseres Landes herrscht ein böser Geist. Man hat den Eindruck, mache Menschen seien geradezu darauf aus, in unserer Gesellschaft Zwietracht zu säen. Dem begegnen wir mit tätiger Nächstenliebe.
Nach der knapp verlorenen AHV-Abstimmung vom 25. September 2022 hielt Tamara Funiciello, SP-Nationalrätin und Präsidentin der SP-Frauen, in Bern eine unglaubliche Hetzrede gegen «die reichen, alten Männer». Und am 18. Februar 2023 zogen rund 1’000 schwarzgekleidete und vermummte Schläger durch die Zürcher Innenstadt und hinterliessen eine Schneise der Verwüstung. Es waren dieselben schwarzen «Autonomen», die jedes Jahr auch unseren «Marsch fürs Läbe» bedrohen. Die Polizei schritt auf Weisung von Sicherheitsdirektorin Karin Rykart (Grüne) nicht ein. Viele Kleinbetriebe und Gewerbetreibende verloren Hab und Gut.
Hass und Hetze
Selbst untereinander geraten sich die Feministinnen in die Haare, wie etwa gegenwärtig die Journalistin Michèle Binswanger und die Zuger Politikerin Jolanda Spiess-Hegglin (ehemals Grüne Partei). Oder die Vorzeige-Feministin und Harry Potter-Autorin Joanne Rowlings, die als «Terf» – als «Trans-Exclusionary Radical Feminist» – unter Attacke der LGBTQ-Lobby kam. Sie hatte verlangt, dass sich Frauen weiterhin als Frauen bezeichnen dürfen und nicht als «Menschen, die menstruieren», wie die LGBTQ-Lobby das vorschreibt.
Seit die ehemalige Tamedia-Journalistin Anuschka Roshani (57) anfangs Februar «ihre Erfahrungen mit Sexismus und Mobbing» beim früheren Arbeitgeber publik machte, finden jetzt Säuberungen in den grossen Verlagshäusern statt. Bei «Blick» und «Tages-Anzeiger» schwappt ein rabiat-feministischer Bodensatz an die Oberfläche und macht sich zur Machtübernahme bereit.
Für den 14. Juni planen diese Kreise nun einen riesigen Aufruf für den sog. «Frauenstreik» – oder «feministischer Streik», wie er neu heisst. Er richtet sich nämlich an alle FLINTAQ* (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans, agender und queere Personen).
Überall die geballte Faust
Romi Hofer (42), Sprecherin von Syndicom (Gewerkschaft für Medienschaffende) meint: «Wir spüren, dass viel Wut da ist.». Diese Wut soll sich am Frauenstreik entladen. «Aktuell diskutieren wir mit Medienschaffenden, was wir am Streik und darüber hinaus wollen. Von den Medienfrauen wird man am 14. Juni hören.»
Dass der Frauen-Kampftag «eine sehr grosse Kiste» wird, meint auch Lirija Sejdi (29). Die VPOD-Mitarbeiterin gehört zum Frauenstreik-Kollektiv Bern und koordiniert den Austausch in der Deutschschweiz. Ihre Motivation erklärt Sejdi: «Das Kollektiv ist offen für alle, ausser definitiv, für CIS-Männer (Männer, die sich mit dem eigenen Geschlecht identifizieren). Wir kämpfen gemeinsam gegen das Patriarchat weisser CIS-Männer. Wenn globale Normen wie Weiblichkeit, Männlichkeit angegriffen werden, ist das in einer gewissen Weise spaltend, aber auch gewollt. Es geht ja gerade darum, diese globalen Normen aufzuweichen und zu verändern. Da braucht es zunächst eine Abspaltung.» Das tönt stark nach Genderismus.
Privilegierte Elitefrauen
Es sind nicht die abgekämpften Mütter kinderreicher Familien, die schwergeprüften Alleinerziehenden oder die oft diskriminierten Einwandererfrauen, die sich für den «feministischen Frauenstreik» vom 14. Juni 2023 interessieren. Es ist eine privilegierte Elite von linksintellektuellen, meist städtischen Frauen. Sie jobben wohlversorgt im öffentlichen Dienst oder im NGO-Staatsumfeld und leben oft nicht einmal in einer festen Beziehung. Von der harten Realität sind sie mit ihrem privilegierten Lebensstil und ihren ideologischen Forderungen meilenweit entfernt.
Lirija Sejdi vom Frauenstreik-Kollektiv Bern meint selber: «Es ist uns bewusst, dass wir – die Mehrheit des Kollektivs – privilegiert sind im Sinne von gut ausgebildet und finanziell abgesichert. Aber das Kollektiv ist trotzdem bunt. Die Powerfrauen mit Migrationshintergrund sind zum Beispiel.» Einige Alibi-Frauen mit Migrationshintergrund können den verfehlten Ansatz nicht retten: Mit dem Thema «Frauenstreik» können sich nur Frauen beschäftigen, die überhaupt überschüssige Kraft für solche Themen aufbringen. Bei einer Familienmutter mit drei oder mehr Kindern ist dies kaum der Fall.
Realität sieht anders aus
Die kinderreichen Mütter der rund 3’600 Mitgliedsfamilien unserer IG «Familie 3plus» interessieren sich nicht für den Frauenstreik 2023. Sie haben andere Sorgen: Ein krankes Kind, Probleme mit der Schule, zu kleine Wohnung, Krankenkassenkosten, die vielen Rechnungen, Burnout des Vaters – und vieles mehr. Was sie benötigen, sind nicht «feministische Kampftage», sondern praktische Ermutigung und materielle Unterstützung.
Oft hilft schon eine Lebensmittellieferung Ende Monat oder ein Einkaufsgutschein. Und bei vielen bedürftigen Familien sind freiwillige Helferinnen als «Ersatzgrosi» oder «Gute Fee» im Einsatz und entlasten eine bedrängte Mutter. Mütter, die am Anschlag sind, schicken wir manchmal auch für einige Tage zur Erholung in ein christliches Hotel oder eine begleitete Umgebung. All diese tätige Nächstenliebe ist viel mehr wert als jeder grün-sozialistische «Frauenstreik».
Muttertagsaktion als Alternative
Einmal im Jahr möchten wir zum Muttertag ein kleines, aber besonderes Zeichen setzen. Je nach finanziellen Möglichkeiten beschenken wir möglichst viele Mütter unserer kinderreichen Familien mit einer kleinen, aber feinen Schachtel Läderach-Pralinés. Die Firma Läderach stellt uns diese an sich teuren Pralinés netterweise mit einem starken Rabatt zur Verfügung. Auch dieses Jahr möchten wir damit wieder ein Zeichen setzen und unseren Müttern für ihren gewaltigen Einsatz zugunsten der Gesellschaft danken.
Claudia Kaufmann