Wenn sich Einwohner nachts am Geläute der Kirchenglocken stören, so mag das eine gerechtfertigte Sache sein. Vor allem, wenn dieselben Kirchen während den Gottesdiensten fast leer sind. Etwas anders sieht es in der kleinen Gemeinde Skien in Norwegen aus. Sie ist Teil der Evangelisch-Lutherischen Kirchengesellschaft (DELK), einer Minderheitskirche mit nur 3’300 Mitgliedern im ganzen Land. Die neu erbaute Kirche in Skien wurde im August 2021 eingeweiht, und die Mitglieder freuten sich darüber. Eine kleine Gruppe von Nachbarn beschwerte sich jedoch, dass das Licht des beleuchteten Kreuzes auf der Spitze des Kirchturms zu hell sei. Die Kirche erklärte sich bereit, die Helligkeit zu reduzieren – zur Zufriedenheit der lokalen Behörden. Einem Nachbarn war dies jedoch nicht genug und er erhob Einspruch gegen den Entscheid der Baubehörde. Er wohnt 400 Meter von der Kirche entfernt und machte geltend, das Kreuz stelle ein Gesundheitsproblem dar. Ein anderer Beschwerdeführer hatte in der Lokalzeitung erklärt, das leuchtende Kreuz sei ärgerlich, weil wir im Wohngebiet Personen mit einer Vielfalt von Ansichten lebten. Es wirke provokativ, weil es dominant sei und 24 Stunden am Tag leuchte. Er betonte aber, dass nicht das Licht an sich das Problem sei, sondern was das Kreuz symbolisiere. Der Fall ist nun hängig und das Schicksal des Kirchenkreuzes hängt in der Schwebe.
(livenet)