Die Mehrheit des Nationalrats sprach sich am 11. Mai gegen Massnahmen aus, um die Zahl der Spätabtreibungen zu reduzieren. Sie lehnte eine Motion von Nationalrätin Yvette Estermann (SVP/LU) ab. 2020 seien 528 Kinder nach der zwölften Schwangerschaftswoche abgetrieben worden, sagte Estermann in der Debatte. «Diese Spätabtreibungen bedeuten nicht nur eine Gefahr für die Mütter, sondern sie stellen auch für das medizinische Personal, das diese Abtreibungen durchführen muss, eine schwere Belastung dar.» Estermann wies auf Hilfsangebote und auf die Möglichkeit einer Adoption hin. Sie warf auch die Frage auf, weshalb ständig Zahlen zu Corona-Toten erschienen, nicht aber solche zu den meist in gesundem Zustand abgetriebenen Kindern. Bundesrat Alain Berset meinte lediglich, dass Spätabtreibungen als letzter Ausweg gewählt würden. Die gegenwärtigen Massnahmen reichten.
(idea)