Der Tessiner Theologieprofessor Manfred Hauke wurde Ende April vom Strafgericht Bellinzona freigesprochen, gegen das Diskriminierungsverbot von Art. 261bis StGB verstossen und zu «Hass gegen Homosexuelle» aufgerufen zu haben. Ein Strafbefehl der Tessiner Staatsanwaltschaft wurde damit aufgehoben und der in Lugano lehrende Theologe erhält eine Entschädigung von 20’000 Franken, um das Honorar seines Strafverteidigers zu zahlen.
Im Zentrum des Falls stand ein Artikel, der 2021 in der konservativen katholischen Monatszeitschrift «Theologisches» erschien, für die Hauke als Herausgeber verantwortlich zeichnet. Autor des Artikels «Über die Notwendigkeit, homosexuelle Cliquen in der Kirche zu begrenzen» war der polnische Theologe Dariusz Oko. Zu beurteilen war insbesondere dessen Aussage: «Es ist wichtig zu wissen, dass etwa 20 Prozent der Homosexuellen eine ephebophile oder päderastische Vorliebe haben, was eine ihrer typischen Störungen ist.» Der Fall war auf eine Strafanzeige der Schwulenorganisation «Pink Cross» hin aufgerollt worden.
(Corriere del Ticino)