Kinder sind ein Segen und Geschenk Gottes. Sie sind uns zur behutsamen Sorge und Erziehung anvertraut. Dies gilt einerseits für die Eltern, aber auch für Staat und Gesellschaft.
Anfangs April gab das Bundesamt für Statistik die neuesten Zahlen zu Ehen und Kindern bekannt. Demnach kamen 2021 in der Schweiz soviele Kinder zur Welt, wie seit fast 50 Jahren nicht mehr – nämlich seit 1972! Fast 90’000 waren es – oder ganz genau 89’402. Allein im Vergleich zum Vorjahr waren es rund 4’000 zusätzlich (+ 4,1%). Mit Ausnahme von Nidwalden und Obwalden verzeichneten alle Kantone einen Geburtenanstieg. Die Zahl Kinder pro Frau lag damit 2021 bei 1,51 gegenüber 1,46 im Jahr zuvor.
Jahrelang sprach man von einer sterbenden Gesellschaft in Europa. Für eine natürliche Erneuerung der Generationen müsste die Zahl der Kinder pro Mutter bei 2,1 liegen. 2001 war diese Kinderquote bei gerade noch bei 1,38. Nun stieg sie erfreulicherweise wieder auf über 1,5. Der Geburtenüberschuss (Differenz zwischen Geburten und Todesfällen) nahm 2021 mit 18’300 Personen ebenfalls wieder zu.
Enorme Zahl von Familienhaushalten
Erfreulich ist aber auch, dass nebst der Kinderzahl 2021 auch die Eheschliessungen wieder gewachsen sind. So stieg deren Zahl im Vergleich zum Vorjahr um über 1’000 auf 36’199, d.h. ein Zuwachs von 3%. Insgesamt bestehen in unserem Land gemäss Haushaltsstatistik von 3,9 Mio. Privathaushalten 1,4 Mio. (oder 36%) aus vier und mehr Personen. Konkret leben 3,5 Millionen Menschen in einem Vierpersonenhaushalt. Hinzu kommen noch 526’000 (13,5%) Haushalte mit fünf und mehr Personen. Weit über drei Viertel der 8,7 Mio. Einwohner der Schweiz leben somit in einem Familienhaushalt. Kurz: Der allergrösste Teil der Menschen in unserem Land lebt in einer Familie. Die damit verbundene Freude, Sicherheit und Hoffnung strahlt auch in die Gesellschaft hinein.
Gleichzeitig gibt es natürlich auch manche Paare, die sich sehr ein Kind wünschen und ungewollt kinderlos bleiben. Für sie sollten endlich geeignete Massnahmen zur Erleichterung der Adoption geschaffen werden. Damit könnten nicht nur die Abtreibungszahlen gesenkt werden, sondern es würde auch ein Beitrag gegen die frauenfeindliche künstliche Befruchtung und die damit verbundenen Wegwerfembryonen geschaffen.
«Dinks» als Auslaufmodell
Die obigen Zahlen sollten ein klares Signal an die Politik sein, sich mehr der Familie zu widmen. Das Modell der kinderlosen, doppelverdienenden Paare – die «Double income – no kids» (Dinks) – hat ausgedient.
Staat und Wirtschaft täten vor diesem Hintergrund gut daran, die intakten Familien zu unterstützen. Ein wichtiger Weg hierfür wären Steuererleichterungen und effiziente Prämienverbilligungen bei den Krankenkassen. Der gesellschaftliche Beitrag, den Eltern mit der Kindererziehung leisten und die direkten und indirekten Kinderkosten wiegen die Steuern bei weitem auf. Vor allem aber müssten Staat und Politik auch endlich Abstand nehmen, die Mütter kinderreicher Familien in den ausserhäusliche Erwerbsprozess zu nötigen. Viele Probleme und Auseinandersetzungen in an sich intakten Familien entstehen aus materiellen Schwierigkeiten heraus. Der Staat täte deshalb gut daran, die Familien zu entlasten, statt den Eltern ständig noch mehr abzufordern.
Celsa Brunner