Ohne gemeinsame Wertgrundlage kann eine Gesellschaft nicht existieren. Sie verliert den inneren Zusammenhalt und wird von Partikulärinteressen zerrissen. Erziehung und Schule sind dabei zentral.
«Kinder sind eine Gabe des Herrn», heisst es in Psalm 127, Vers 3. Sie sind eine Leihgabe, die uns zur sorgsamen Hege und Pflege anvertraut wurde. Dabei spielt die Vermittlung tragender, christlicher Werte eine wesentliche Rolle.
Entscheidend ist das Elternhaus
Idealerweise erfolgt diese Wertvermittlung in der natürlichen Familie von Vater, Mutter und Kindern. Die Familie ist der Ort, wo Kinder geboren und sozialisiert werden und wo sie zu verantwortungsvollen Bürgern heranwachsen. Die Schule sollte dabei nur eine ergänzende Rolle spielen. Vermittelt werden müsste den Kindern das Weltbild der Eltern und nicht jenes eines in weiten Teilen atheistischen Staates.
Dies ist leider kaum mehr der Fall. Im Gegenteil: Die öffentliche Schule vermittelt unseren Kindern oft ein Menschenbild, das den ethisch-religiösen Vorstellungen des Elternhauses diametral widerspricht. Hiergegen können wir uns kaum wehren. Der einschlägige Unterricht zu moralischen Fragen – von der Sexualerziehung bis hin zu «Gendertagen» – wird von der Schulleitung ganz einfach für obligatorisch erklärt. Verbrämt wird das Ganze durch Schlagworte wie Multikulturalität und «Inklusion».
Alles wird käuflich
Schule ist nie «neutral» – auch wenn die staatlichen Bildungsbürokraten uns dies gern weismachen. Einen «wertfreien» Unterricht gibt es nicht. So steht an den Schulen ein «liberal-ökonomisches Menschenbild» im Vordergrund. Der Mensch wird dabei auf seinen Stellenwert als Produktions- und Konsumeinheit reduziert. Sein Ziel ist die Gewinnmaximierung: Mit möglichst wenig Aufwand grösstmöglichen Genuss zu erlangen. All dies steht im diametralen Gegensatz zu den christlichen Grundsätzen von Glauben, Liebe, Hoffnung, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Ein Kennzeichen dieser liberal-utilitaristischen Grundhaltung ist, dass alles erlaubt und alles käuflich wird – von der Sexualität bis hin zum Leben selbst. Zum Schein werden zwar staatliche Ethikkommissionen geschaffen, aber gleichzeitig lösen sich alle ethischen Schranken auf. Was machbar ist, wird auch gemacht – von der künstlichen Fortpflanzung über die Leihmutterschaft bis hin zur Abtreibung behinderter Menschen.
Menschenverachtend
Behindertes Leben hat keinen ökonomischen Wert – es wird vor der Geburt vernichtet und entsorgt. Alten und kranken Menschen droht mittelfristig dasselbe Schicksal. In überalterten Gesellschaften wie Japan ist der freiwillige Alterssuizid erwünscht. Konkrete Vorschläge machte letzten Februar Wirtschaftsprofessor Yusuke Narita (Universität Yale, USA). Der Staat könnte für solche Altersuizide eine Prämie zahlen und die nötigen Sterbehilfe-Organisationen, wie in der Schweiz Exit und Dignitas, sind bereits in den Startlöchern.
Viele junge Menschen spüren intuitiv die Sinnleere des herrschenden Mainstreams. Ohne Glauben aber finden sie keinen Halt und landen schliesslich in einer esoterischen Sackgasse oder einem Suchtverhalten – von der Drogen-, Alkohol- und Nikotinsucht über die Spielsucht bis hin zur Sex- und Mediensucht.
Verhängnisvoller «Wissenschaftsbegriff»
Nebst der vermeintlichen «Neutralität» der Schule zeigt sich noch ein zweites Kernproblem der öffentlichen Bildung, nämlich eine absurde Definition von Wissenschaftlichkeit. Dies gilt vor allem für die Mittel- und Hochschulen.
Obwohl sich Glaube und Vernunft keinesfalls ausschliessen, herrscht seit der Aufklärung ein materialistisch-atheistischer Wissenschaftsbegriff, der jeden transzendentalen Bezug als «unwissenschaftlich» verwirft. Zwar ist noch niemandem ein negativer Gottesbeweis gelungen und die Existenz Gottes ist «wissenschaftlich» genauso wahrscheinlich, wie die Nichtexistenz. Aber die Vehemenz, mit der jeder Gottesbezug von «wissenschaftlicher» Seite abgelehnt wird, lässt eher auf eine Propagandaaktion schliessen. Wer lauter schreit wird eben besser gehört.
Ersatzreligionen und Selbsterlösung
Hieraus entsteht eine eigentliche Ersatzreligion. In seiner Konsumwut nach billigem Luxus hat der liberale «Homo oeconomicus» nicht nur seine Mitmenschen, sondern (seit der Industrialisierung) auch die Natur gnadenlos ausgebeutet. Nötig wäre eine Umkehr. Doch statt den Menschen als Sünder anzuerkennen, der durch Jesus Christus mit Gott versöhnt werden muss, setzt «die Wissenschaft» auch hier auf Selbsterlösung. Mit «technischen Massnahmen» soll der Raubbau rückgängig gemacht werden. Grünliberale Medien und Influencer predigen eine Umkehr der Klimasünder ohne Gott.
So baut unsere Wirtschaft nach wie vor auf schrankenloses Wachstum. Stolz werden alljährlich die Wachstumszahlen des Bruttosozialprodukts verkündet. Immer mehr Mütter werden zwecks Produktivitätssteigerung in den Erwerbsprozess gezwungen. Viele zerbrechen dabei an der Doppelbelastung von Familien- und Erwerbsarbeit.
Was nicht durch menschliche Produktivitätssteigerung erreicht wird, soll per Masseneinwanderung kompensiert werden. Von der 6-Millionen über die 8-Millionen zur 10-Millionen Schweiz. Wieso nicht gleich 15 Millionen? Es ruft die Optimierung der Produktions- und Konsumeinheiten. Auf die natürlichen Schranken des Landes an Energie, Luft und Boden wird keine Rücksicht genommen.
Fehlgeleitetes Bildungssystem
Seit jeher ist die öffentliche Schule – zusammen mit den Medien – ein ideologisches Steuerungsinstrument. Der Liberalismus hat diese Mechanismen perfektioniert. Selbst Kinder aus einem weltanschaulich-religiös intakten Elternhaus werden an den Primar- und Mittelschulen und schliesslich an den Universitäten einem «Brainwashing» (Gehirnwäsche) unterzogen, gegen das selbst hingebungsvolle Eltern schwer ankommen. Hinzu kommt der soziale Druck Gleichaltriger und die Gleichschaltung der öffentlichen Meinung in den Medien. Zudem sind die Eltern im täglichen Überlebenskampf dermassen absorbiert, dass ein wirkungsvolles Gegensteuern rein zeitlich fast nicht mehr möglich ist. Immer weniger können sie ihre Erziehungsverantwortung noch wahrnehmen.
Böse Kräfte am Werk
Wir sollten uns keine Illusionen machen, dass wir an der Verbandelung von Medien, Politik und Wirtschaft noch Grundlegendes verändern können. Dazu sind die entsprechenden Strukturen viel zu mächtig und zudem global organisiert. In diesen Organisationen sind nicht nur gewaltige irdische Mächte am Werk, sondern auch geistliche. Diesem Machtgebilde kann nur der allmächtige Gott begegnen und ein Ende setzen. Es ist für uns aber wichtig, um das Vorhandensein dieser Strömungen und Ideologien zu wissen und gegenüber der «veröffentlichten Meinung» eine gesunde Vorsicht zu entwickeln.
Nicht in die Irre führen lassen
Das Vorhandensein dieser atheistischen, antichristlichen Mächte soll uns anspornen, das Reich Gottes voranzutreiben und mit den uns gegebenen Mitteln und Gaben vornehmlich unserer Jugend das Evangelium zu verkünden. Wie wir aus Epheser 4,5 und Mose 6,6 und manchen anderen Bibelstellen entnehmen, ist es der Auftrag des HERRN, allen Menschen und besonders der Jugend das Wort Gottes zu lehren. Auch ist es der Auftrag der HERRN, diejenigen, welche bereits im Glauben sind, zu festigen und zu bestärken, damit sie nicht wankend werden und sich vom Zeitgeist und der «herrschenden Meinung» in die Irre führen lassen.
Celsa Brunner