Beschimpfungen, Bedrohungen und Einschüchterungen gegen Lehrerinnen und Lehrer gehören mittlerweile an der Schule zum Alltag. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie, die der Lehrerdachverband LCH kürzlich vorstellte. An der Umfrage beteiligten sich 5’400 Lehrerinnen und Lehrer aus der Deutschschweiz. Zwei von drei Teilnehmenden erlebten in den letzten fünf Jahren persönlich Gewalt. Hochgerechnet auf 100’000 Lehrpersonen im deutschsprachigen Landesteil gab es damit 65’000 Betroffene.
Am häufigsten sind Beschimpfungen und Drohungen. Derartige psychische Gewalt geht oft von den Eltern aus. In 38% der Fälle sind Erziehungsberechtigte für die Übergriffe verantwortlich. Dies erfolgt vor allem, wenn es um den Übertritt der Kinder auf die nächsthöhere Schulstufe geht. In 34% der Fälle mobben Schülerinnen und Schüler der eigenen Klasse eine Lehrerin oder Lehrer.
LCH fordert eine bessere Unterstützung betroffener Lehrpersonen und die Schaffung einer unabhängigen Ombudsstelle. Die Kantone Zürich, Zug, Aargau Basel-Stadt und Baselland, sowie die Städte Zürich, Bern und Luzern kennen bereits solche Institutionen.
(sda)