Die frühere finnische Innenministerin Päivi Räsänen wurde in einem Prozess von angeblicher Hassrede freigesprochen. Wie die christliche Menschenrechtsorganisation ADF International mitteilte, wies ein Bezirksgericht in Helsinki am 30. März alle Anklagepunkte zurück.
Die finnische Generalstaatsanwältin Raija Toiviainen hatte im April 2021 Anklage gegen Räsänen erhoben. Die christdemokratische Politikerin hatte mehrfach öffentlich geäussert, dass praktizierte Homosexualität aus biblischer Sicht Sünde sei. Konkret ging es um eine 2004 verfasste Broschüre mit dem Titel «Er schuf sie als Mann und Frau – Homosexuelle Beziehungen stellen das christliche Menschenbild infrage». Auch der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Missionsdiözese Finnlands, Juhana Pohjola, war wegen angeblicher Hassrede angeklagt, weil er die Broschüre auf der Internetseite seiner Kirche veröffentlicht hatte. Er wurde ebenfalls freigesprochen. Zur Begründung für den Freispruch erklärten die Richter, es sei «nicht Sache des Bezirksgerichts, biblische Begriffe auszulegen». Räsänens Aussagen seien vom Recht auf freie Meinungsäusserung gedeckt.
(idea)